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Microsoft Dynamics NAV bald in Microsofts eigener Cloud mit deutscher Datentreuhand

Microsoft Dynamics NAV CloudZahlreiche Unternehmen betreiben mittlerweile ihre ERP-Software über eine Cloud oder nutzen zumindest Cloud-Dienste unmittelbar zur Unterstützung von ERP-Funktionen. Auch Anwender der ERP-Lösung Microsoft Dynamics NAV greifen hierbei bereits auf Microsofts Cloud-Dienste zurück. Die Durchdringung der Technik ist in ausländischen Märkten jedoch viel dynamischer als in Deutschland. Der komplette Betrieb des Finanzbuchhaltungssystems bzw. der zentralen Warenwirtschaft in einem Cloud-Betriebsmodell war bei vielen Entscheidern hierzulande bis dato höchst umstritten. Technische Überlegungen waren dabei allerdings nicht immer erstrangig. Microsoft reagiert im kommenden Jahr mit einer interessanten Neuerung, um Diskussionen im Bereich des Datenschutzes und der Compliance zu begegnen.

Viele namenhaften ERP-Anbieter haben heute eine cloudbasierte Lösung im Portfolio, da diese vor allem in Sachen Implementierung und Betrieb weniger Zeit- und Kostenaufwand verspricht. „Newcomer“ auf dem ERP-Markt bieten ihre Software oft nur noch in dieser Variante an. Der Anwender kann so auf IT-Dienste zugreifen, ohne diese über ein internes Rechenzentrum betreiben zu müssen. Auch Microsoft hat mit der ERP-Lösung Dynamics NAV dieses Betriebsmodell zunehmend ausgebaut und mit der kürzlich veröffentlichten Version 2016 sowohl die Integration mit den Datenbank-Diensten SQL Azure bereitgestellt, als auch mit den Managed-Services den NAV-Partnern eine Plattform an die Hand gegeben, um die NAV-Cloud-Datenbanken effektiv zu administrieren.

Die technischen Parameter wurden in den vergangenen Jahren von Version zu Version verbessert. Eine große Hürde bilden aber auch handels- und datenschutzrechtliche Bedenken bezüglich des Informationsschutzes beim Cloudcomputing, die von vielen Unternehmen in allen Betriebsgrößen geteilt werden – vor allem, wenn es um so sensible Daten geht, wie sie beispielsweise in der Finanzbuchhaltung vorkommen. Die Argumentation gegen ein Cloudcomputing in diesem Bereich richtete sich vor allem auch darauf, dass die Daten nicht in Deutschland verwaltet werden und demnach auch nicht dem inländischen Rechtsrahmen unterworfen werden können.

Microsoft reagiert im kommenden Jahr auf diese Diskussion von Interessenten mit einem lange erwarteten Schritt:  Das Unternehmen wird seine Cloud-Dienste in Deutschland ab dem nächsten Jahr über zwei lokale Rechenzentren anbieten.
Nutzer können demnach die jeweiligen Services nach Wunsch entweder weiterhin über die alten Strukturen (Rechenzentren in Nord-/West-Europa) oder aber aus den neuen deutschen Rechenzentren in Frankfurt am Main und/oder Magdeburg beziehen. Bereits bestehende Kunden können ebenfalls ihr bisher genutztes Betriebsmodell (Public bzw. Private Cloud oder Hybrid-Modell) beibehalten oder ihre Daten in die neue „deutsche Cloud“ migrieren. Ausschlaggebend wird hierbei sein, dass die Daten durch den deutschen Datentreuhänder „T-Systems“, eine Tochter der „Deutsche Telekom AG“, kontrolliert werden. Nur dieser Treuhänder hat neben dem Kunden selbst Zugriff auf dessen Daten. Da der Datenabgleich zwischen den beiden Rechenzentren über ein vom Internet unabhängiges Netzwerk geschieht, wird gewährleistet, dass die Daten Deutschland zu keiner Zeit verlassen und somit der deutschen Rechtsprechung unterliegen. Microsoft bedient damit die besonders auf dem deutschen Markt starke Nachfrage nach sehr hoher Informationssicherheit und Vertrauenswürdigkeit des Anbieters.Im Laufe des Jahre 2016 werden die Standard-Cloud-Dienste von Microsoft über die dezidiert deutschen Rechenzentren bezogen werden können. Dazu zählen Azure, Office 365 und CRM Online. Eine Standardinstallation von Microsoft Dynamics NAV 2016 wird dann auch über ein deutsches Rechenzentrum bezogen werden können – NAV-Partner können ihre branchenorientieren Angebote über diesen Weg bereitstellen.

Microsoft Dynamics NAV zeichnet sich im Mittelstand vor allem dadurch aus, dass mit der Software schnell und flexibel individuelle Prozesse implementiert werden. Hier sind dann vor allem wirtschaftliche Überlegungen (Preis/Leistung) wichtig, um zu entscheiden, ob man sein eigenes Unternehmen im ERP-Bereich mit einem standardisierten Cloud-Angebot betreiben kann, oder ob man gegebenenfalls auch nur auf die Leistungen eines Rechenzentrum zurückgreifen möchte, weil man mehr Wert auf die eigenen, flexibel gestaltbaren Prozesse legt.

Es sei aber erwähnt, dass Microsoft nach wie vor die Bereitstellung unterschiedlicher Betriebsmodelle in die langfristige Produktstrategie einplant: Es ist weiterhin immer möglich, eine Dynamics NAV Installation auf eigener Hardware und in eigener Verantwortung zu betrieben („On-Premise“). Die aktuellen Marketingstrategien aller Hersteller besetzen im Moment primär das Thema „Cloud“. Nur wenige – darunter Microsoft – können ihren Kunden eine vollständige Wahlfreiheit zwischen Cloud-, Hybrid- und On-Premise-Betriebsmodellen anbieten.

Unseren Kunden und Interessenten bieten wir vor dem Hintergrund der jeweils individuellen betrieblichen Situation eine Beratung und Bewertung der Alternativen des Betriebs ihrer ERP-/CRM-Anwendungen gerne in einem persönlichen Gespräch an.

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