Die diesjährige Herbstversion von Business Central bietet auch wieder einige Neuerungen im Finanz- und Rechnungswesen. So gibt es unter anderem eine neue Handhabung bei der Vergabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer je Debitor anhand der Lieferadresse.
Debitoren mit Standorten und Lagern in unterschiedlichen EU-Ländern stehen in der Pflicht, in jedem Land eine gesonderte Umsatzsteuer-Identifikationsnummer zu registrieren. Sie besitzen somit mehr als eine Umsatzsteuer-ID. Bisher war es nicht möglich, die weiteren Identifikationsnummern am Debitor zu hinterlegen. Mit der zuletzt veröffentlichten Dynamics 365 Business Central Herbstversion wurde der Umgang mit dieser Situation nun jedoch vereinfacht.
Damit lassen sich künftig alternative Umsatzsteuer-Identifikationsnummern und Buchungsgruppen für die Lager von Debitoren in verschiedenen Ländern konfigurieren. Werden unterschiedliche Versandadressen in Verkaufsbelegen für verschiedene Länder verwendet, wendet Business Central dann automatisch die richtige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und die entsprechenden Buchungsgruppen an.
Obwohl die neue Funktionalität insbesondere für Debitoren in der EU entwickelt wurde, kann sie in jedem Land genutzt werden, sofern beim Debitor Standorte im Ausland bestehen. Benutzer müssen lediglich gewährleisten, dass sie bei der Konfiguration allen gesetzlichen Verpflichtungen und Anforderungen nachkommen.
Automatische Anzeige der jeweiligen Umsatzsteuer-ID
Durch die neue Funktionalität lassen sich die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, die Umsatzsteuer-Geschäftsbuchungsgruppe und die allgemeine Geschäftsbuchungsgruppe zur alternativen Adresse von Kunden hinzufügen, wenn die Adresse einen anderen Länder- bzw. Regionscode aufweist. Werden Waren an eine andere Adresse versendet und dabei eine alternative Lieferadresse ausgewählt, zeigt Business Central dann die entsprechende Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (mittels einer erweiterten Liste) an. Dabei besteht auch die Möglichkeit, verschiedene Buchungsgruppen zu verwenden.
Wird eine neue alternative Adresse für einen Kunden erstellt und der Länder- bzw. Regionscode weicht von der ursprünglichen Einstellung ab, prüft Business Central, ob bereits eine andere Umsatzsteuer-Identifikationsnummer vorhanden ist. Wenn diese Nummer nicht vorhanden ist, wird der Anwender dazu aufgefordert, eine neue zu erstellen. Die Funktion ist für Verkaufsrechnungen, Verkaufsaufträge, Verkaufsgutschriften und Verkaufsreklamationen verfügbar.